Fussballer beim Schweizer Ringermeister

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Der FCM bei der Ringerstaffel Kriessern

Ein ungewohntes Bild bot sich in den letzten beiden Wochen in Kriessern: Die Fussballer aus Montlingen trainierten bei der Ringerstaffel Kriessern, um sich für die in drei Wochen beginnende Rückrunde fit zu machen.

Von Dominik Sieber

«Letztes Jahr waren wir beim Kickboxen. In diesem Jahr wollten wir etwas Neues ausprobieren», sagt Andreas Lüchinger, der Cheftrainer der Fussballer.

Konditionsaufbau und Abwechslung

Die Idee entstand bei der Arbeit: Montlingens Trainer «Celli» Lüchinger arbeitet im gleichen Geschäft wie Ramon Betschart von der Ringerstaffel Kriessern. Der Vizeweltmeister der Junioren und Rheintaler Sporter des Jahres 2018 organisierte zusammen mit seinem Verein zwei Trainingseinheiten für die Fussballkollegen aus der Gemeinde Oberriet.

«Das Training bei den Ringern soll etwas Abwechslung in den Vorbereitungsalltag bringen», sagt Lüchinger. Da die Kolbensteiner einer der Vereine oh­ne Kunstrasen sind, bereitet die Planung der Vorbereitung immer wieder Probleme.

Während andere Vereine sich mit Spinning oder anderen op­tionalen Trainingsmethoden in Form bringen, sind die Montlinger bei den Ringern gelandet. «Das Training ist ideal für die Kondition, und einige Spieler lernen sicher ihren Körper noch etwas besser kennen», sagt der Trainer.

Während das erste Training mit Konditionsübungen teils im Freien stattfand, ging das zweite im Trainingszentrum der RSK über die Bühne. Zu Betschart gesellte sich mit Damian Dietsche ein weiterer internationaler Ringer. Geleitet wurde das Training von Hugo Dietsche, dem Cheftrainer der Ringerstaffel.

«Das Ziel der Trainingseinheit ist es, den Fussballern die Sportart Ringen vorzustellen», sagt Dietsche. Mit Einlaufen, Matten- und Kraftübungen wurde das Training in drei Teile aufgeteilt. Besonders die Übungen auf der Matte waren für viele Rasensportler eine Herausforderung – aber boten ihnen auch eine tolle Erfahrung. «Es war extrem intensiv, aber spannend, mit solchen Topathleten zu trainieren. Man benötigte Muskelpartien, die wir sonst im Training nicht brauchen», sagt Häbi Kühne vom Montlinger 2.-Liga-Team. 

Auch wenn die Fussballer nach dem Training erschöpft waren – ein komplettes Training, wie es die Schweizer Meister im Ringen haben, war es nicht: «Natürlich hat es bei den Trainings mit den Aktiven noch mehr Kampfübungen dabei, was wir heute mit unseren Gästen nicht gemacht haben. Aber der Aufbau ist ungefähr gleich wie in diesem Training», sagt Hugo Dietsche.

Siegtor in 93. Minute dank Ringertraining?

In einem Punkt unterscheiden sich die beiden Sportarten nicht: Der Ablauf des Trainings – Aufwärmen, Haupt- und Schlussteil – ist identisch. Auch wenn die Kriessner in ihrer Sportart auf einem höheren Niveau aktiv sind und auch mehr Trainingseinheiten pro Woche haben als die Fussballkollegen, können die Montlinger etwas mitnehmen: Den Kampf benötigt das Team auch in der Rückrunde, gerade im Ringen um den Klassenerhalt, der sich für die Montlinger abzeichnet.

Sollten die Oberrheintaler mal in der 93. Minute das entscheidende Tor erzielen, werden sie bestimmt an das Frühlingstraining bei den Ringern zurückdenken.


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